Plug & Automate: Intelligente Produktionsprozesse

13.12.2021 | 2 Minuten Lesezeit
Phillip Pirafelner

Die zweite Live-Session des ersten virtuellen Greiner Assistec Innovation Day stand unter dem Motto "Plug & Automate: Smarte Produktionsprozesse" und wurde von Greiner Assistec Global Senior Expert Technology Integration, Philipp Pirafelner, und Andreas Enhuber, Project Lead Smart Robotics, bei ESCAD Austria präsentiert. Sie erläuterten, wie Greiner Assistec Prozesse automatisiert, bei denen eine herkömmliche Automatisierung nicht sinnvoll ist.

"Automatisierung braucht normalerweise viel Zeit für die Implementierung und wird vor allem dort eingesetzt, wo sie wirklich für eine bestimmte Anwendung eingesetzt werden kann", sagte Philipp Pirafelner. "Das wollten wir ändern. Wir möchten unabhängig von Auslastung, Produktlebensdauer, wechselnden Produktversionen etc. sein. Deshalb haben wir Smart Automation erfunden, eine einfache und flexible Art, Prozesse zu automatisieren."

"Unsere Vision ist es, die Flexibilität in der Produktion durch die Integration unserer adaptierbaren Smart Automation Zelle zu erhöhen. Sie vereinfacht die Bedienung, verbessert die Produktionsstabilität und schafft einen Mehrwert für unsere Kunden und uns."

Philipp Pirafelner zeigte danach ein Video einer Smart Automation Zelle im Betrieb, die zwischen standardisierten Modulen arbeitet. Diese Module können je nach Bedarf für eine bestimmte Anwendung zusammengestellt werden, und der gezeigte Cobot arbeitete mit einem produktspezifischen Toolkit.

Smart Automation

"Was bedeutet 'smart' für uns?", fragte Philipp Pirafelner. " Die Produkte werden immer komplexer und es gibt sie in verschiedenen Varianten. Unterschiedliche Produktionstechnologien müssen miteinander kombiniert werden, und alles muss flexibler sein, wenn es um die Planung oder neue Produktversionen geht."

"Smart Automation löst all das. Es handelt sich um ein standardisiertes Automatisierungssystem, welches auf verschiedenen Modulen basiert. Jedes Modul hat bestimmte Fähigkeiten, die zusammengefügt werden können, um ein bestimmtes Automatisierungslayout zu erstellen. Es ist anpassungsfähig und kann für jede Art von Anwendung eingesetzt werden. Es ist robust, hat aber nicht nur eine lange Lebensdauer, sondern ist auch ein einfaches und flexibles System, das leicht anzuwenden ist. Mit unserem Toolkit passen wir das Produkt an jede Anwendung an. Wir setzen unsere intelligenten und standardisierten Zellen in verschiedenen Projekten und an verschiedenen Maschinen oder Arbeitsplätzen ein, um die Effizienz zu steigern, die Prozessstabilität zu erhöhen und die Qualität zu verbessern."

Smart =

S - Standardisierung

M - modular

A - anpassungsfähig

R - robust

T - Toolkit

"Was sind nun die Hauptkomponenten der intelligenten Zelle? Zum einen die standardisierten Module und zum anderen der produktspezifische Baukasten, welcher für jede Anwendung passen kann."

Philipp Pirafelner stellte das Modul im Anschluss vor, welches im Automatisierungssystem der Greiner Assistec eine zentrale Rolle spielt, das Cobot Modul UR10e.

Der Cobot kann entweder kollaborativ an der Seite des Bedieners oder mit hoher Geschwindigkeit in einem Sicherheitsbereich eingesetzt werden. Er kann eine Nutzlast von 12,5 Kilogramm bei einer Reichweite von 1300 mm bewältigen. Er hat die gleiche Grundfläche wie eine Europalette und kann leicht auf Rädern bewegt werden. Mit einem Schnellverriegelungsmechanismus kann er an jeder Arbeitsstation, Maschine oder wo auch immer er benötigt wird, angebracht werden und ist für "Plug and Automate" bereit.

Sobald wir eine bestimmte Aufgabe zu automatisieren haben, schauen wir in unseren Modulpool und wählen das richtige Modul mit den entsprechenden Fähigkeiten aus. Wir beginnen zum Beispiel mit dem Cobot-Modul und fügen je nach Bedarf weitere Module hinzu - so erstellen wir ein produktspezifisches Layout.

 

Philipp Pirafelner, Greiner Assistec Global Senior Expert Technology Integration

Philipp Pirafelner zeigte anschließend verschiedene Beispiele, die Flexibilität und Platzersparnis aufzeigten, bevor er Herrn Andreas Enhuber, Projektleiter Smart Robotics bei dem Greiner Assistec Partner ESCAD, vorstellte.

ESCAD und Cobots

Andreas Enhuber gab einen Überblick über ESCAD und die Robur-Industriedienstleistungsgruppe, der das Unternehmen 2020 beigetreten ist. Das Unternehmen bietet Unterstützung in verschiedenen Fachbereichen: Basis- und Detail-Engineering Leistungen für Mechanik, Elektrik und Automatisierungstechnik, universelle kollaborative Roboter, Intralogistik-Roboter, Handel mit Industrieelektronik sowie Wartung und Schulung.

Im Bereich Robotik und Intralogistik unterstützt ESCAD seine Kunden durch: Systementwicklung und Roboterintegration; klassische Cobot-Automation, die nicht standardisierte Sonderlösungen für verschiedene Anwendungsfälle liefert; Cobot-Module - die vollständig standardisierte Lösung, die mit Greiner Assistec entwickelt wurde; und zusätzliche Produkte von UR+ Lieferanten.

Es gibt zwei verschiedene Cobot-Module: das Basismodul, das Phillipp bereits erwähnt hat, in dem der Roboter enthalten ist, und ein erweitertes Robotermodul, welches eine größere Grundfläche hat und in dem die Technologie und das Toolkit mehr Platz einnehmen können.

Andreas Enhuber, Project Lead Smart Robotics bei ESCAD Austria

Anschließend zeigte er eine Reihe von Beispielen mit Förderbändern, in der Linie und neben den Maschinen, bevor er das Wort an Philipp Pirafelner zurückgab.

Der Erfolg von Plug and Automate

"Smart Automation ist ein flexibles System, welches uns ermöglicht, Prozesse von einem einzelnen Schritt bis hin zu komplexen Prozessketten zu automatisieren. Wir können entweder verschiedene Produkte auf derselben Maschine automatisieren oder es für Produkte verwenden, die nur für einen kurzen Zeitraum, etwa ein oder zwei Jahre, laufen. Es kann flexibel an verschiedenen Produktionsmaschinen, Arbeitsplätzen oder wo immer es gebraucht wird, eingesetzt werden - so sind wir unabhängig von der Auslastung. Und die Implementierung ist schnell, denn wenn wir die Module in unserem Pool zur Verfügung haben, wählen wir sie einfach aus und erstellen ein spezifisches Toolkit dafür. Die Implementierung kann also schnell gehen. Smart Automation ist unsere Wahl, wenn eine produktspezifische Automatisierung nicht sinnvoll ist."

Philipp Pirafelner gab anschließend einen Einblick in die Roadmap und die Zukunftspläne von Greiner Assistec.

"Die Idee ist entstanden und wir haben vor etwa zwei Jahren begonnen, das Konzept 'plug and automate' zu definieren. Im Jahr 2019 haben wir unsere erste Zelle in unserem Werk in Lerești, Rumänien, implementiert, und es war ein großer Erfolg, zwei verschiedene Produkte auf einer Automation laufen zu lassen. Auf der einen Seite verarbeiten wir Halbfertigprodukte, auf der anderen Seite führen wir eine Inline-Montage durch.

Unser Konzept des "Plug and Automate" hat von Anfang an funktioniert, und deshalb konzentrieren wir uns derzeit darauf, immer mehr Zellen an unseren Standorten zu implementieren. Bis Jahresende werden wir fünf Cobot-Module und mehrere zusätzliche Module zur Verfügung haben. In diesem Jahr untersuchten wir auch neue Möglichkeiten, um neue Automatisierungsfähigkeiten zu identifizieren, die durch standardisierte Module abgedeckt werden können. Dies bringt mich zu unserem nächsten Schritt, der Erweiterung unseres Modulpools. Es handelt sich also um eine Art kontinuierlichen Prozess, und unser Gesamtziel ist es, an allen unseren Standorten eine Vielzahl flexibler Module zur Verfügung zu haben.

"Mit Plug and Automate können wir intelligente Automatisierungszellen in der Produktion einsetzen, die austauschbaren Module bieten eine höhere Produktionsstabilität, bessere Qualität und Effizienz. It's not just an operation race, it's our everyday Smart Start."

 

Vollständige Aufzeichnungen der einzelnen Live-Sessions des ersten virtuellen Greiner Assistec Innovation Day sind ab sofort verfügbar.

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